Ständige Überlastung von Mitarbeitern verhindert innerbetrieblichen Wissenstransfer
Viele Unternehmen und deren Führungskräfte setzen ihre Mitarbeiter einer ständigen Überbelastung aus, denn die Tendenz, Arbeitsvorgänge immer weiter zu verdichten, ist ungebrochen. Dadurch geraten selbst hochqualifizierte Mitarbeiter mehr und mehr in die Überforderung.
Das Bewusstsein, dass teure Mitarbeiter durch permanenten Stress handlungsunfähig werden oder gar in eine monatelange Arbeitsunfähigkeit gehen, ist allerdings kaum vorhanden. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass in vielen Unternehmen auch keine nachhaltigen und ehrlichen Strategien und Handlungsoptionen vorhanden sind, wie bei Stress und Überbelastung gegenzusteuern ist. Auch über deren Ignoranz, gegenüber der Tatsache, dass gestresste und kranke Mitarbeiter kein Wissen mehr untereinander austauschen, kann man sich nur wundern.
Überforderung erzeugt Angst und in einem solchen Klima zeigen Mitarbeiter keine Initiative mehr und werden aus lauter Furcht, etwas falsch zu machen, ihr Wissen nicht mehr teilen und dem Unternehmen zur Verfügung stellen.
Doch gerade im Zeitalter der Digitalisierung ist der permanente Know-how-Transfer der Mitarbeiter untereinander existenziell. Relevantes Wissen regelmäßig aufzufrischen, um auf immer komplexere Fragen immer schnellere Antworten zu finden, funktioniert nur durch die kollektive Intelligenz und den Wissenspool der Mitarbeiter. Die gängige Annahme das einzelne Vordenker dies allein leisten könnten, ist ein weit verbreiteter Irrtum und wird die Unternehmen hart treffen, die ihre Mitarbeiter weiter hemmungslos überfordern und in starre Hierarchien zwingen.
Die Zeiten der Digitalisierung und des disruptiven Wandels haben bereits begonnen, dennoch haben viele Unternehmen noch nicht einmal damit angefangen, darüber nachzudenken, was die Digitalisierung für Herausforderungen an die Führung von Mitarbeitern stellen wird.
(Quelle: managerSeminare/ Trainingaktuell 05/18)